5.3 Optimierung der Standraumausnützung

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Bei der Dickungspflege hat man dafür gesorgt, dass eine genügend hohe Anzahl an Kandidaten zur Verfügung steht, d.h. eine genügende Auslesebasis vorhanden ist. Irgendwann erfolgt die Auslese aus der Menge der Kandidaten, nämlich denjenigen Individuen, welche sich zum einen als die besten erweisen und welche sich zum anderen gleichzeitig auch in einer günstigen Verteilung befinden, um dadurch eine möglichst gute Ausnützung des zur Verfügung stehenden Raumes zu erreichen. Dabei erfolgt diese Auswahl nicht nur aus der Sicht der momentanen Situation, sondern vor allem in Funktion der angestrebten bzw. zu erreichenden waldbaulichen Ziele.

Das grosse auftauchende Problem bei der Auslese ist die Frage, welche Anzahl Bäume zurweiteren Begünstigung auszusuchen ist. Dies hängt stark von den Platz- bzw. Raumbedürfnissen der einzelnen Bäume ab. Ab dem Zeitpunkt, wo die Zukunftsbäume ausgesucht und begünstigt werden, führt jeder Verlust eines Z-Baumes zu Produktionsverlusten. Wie es Delvaux (1977) <ref>Delvaux, J., 1977: Les arbres de place. Ann. Gembloux 83: 235-251.</ref> richtig formuliert hat, stellt die Bezeichnung und Förderung der Zukunftsbäume eine wichtige Entscheidung dar, welche mit einem gewissen Risiko behaftet ist, das Risiko des Ausfallens oder zumindest Nichtmehrtaugens der Auslesebäume. Die Wichtigkeit dieser Entscheidung ist insbesondere von Bedeutung, wenn es sich bei den Zukunftsbäumen um diejenigen Individuen handelt, welche endgültig dazu bestimmt sind. Man muss sich bei einer sehr frühen Auswahl der Z-Bäume zu Recht fragen, wie hoch dieses Risiko ist.

In der Praxis kann man diesem Risiko mit folgenden Massnahmen entgegenwirken:

  • Auswahl von mehr Bäumen als schlussendlich notwendig. Die Überzahl oder Reservisten verschwinden im Laufe der Entwicklung, spätestens wenn die Kronenstaturen dazu führen, dass sie sich untereinander konkurrenzieren. Bei dieser Frage ist das Problem der Gesetzmässigkeiten der geometrischen Verteilung der Bäume und ihrer Veränderung infolge ihrer zunehmenden Raumansprüche zu kennen (sog. Standraumausnützungsgeometrie). Reservisten auszuscheiden mit sehr hoher Arbeitsaufwendung, die beim nächsten Eingriff (oder übernächsten) ausscheiden müssen aus Gründen der Standraumregulierung, scheint nicht sehr effizient zu sein.
  • Es findet ein Ersatz nicht mehr taugender Auslesebäume statt, indem da, (d.h. in der Zelle) wo ein Auslesebaum nicht mehr taugt oder ausgefallen ist ein Ersatzbaum ausgesucht und entsprechend gefördert wird.
  • Man nimmt den Ausfall oder das Nichmehrtaugen, was unter Umständen anders ist, in Kauf. Für eine solche Lösung ist die Frage der Anzahl ausscheidenden Auslesebäume und der Gründe dafür entscheidend.

Auch sehen

Referenzen

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