Angstreisern und Lichtreisern

Aus Wiki Waldmanagement
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Man unterscheidet ferner zwischen den Wasserreisern und den Maserknollen. Letztere entstehen als Folge einer Wuchsstörung unter mikrobiellen Einwirkung. Es handelt sich um ein Büschel von neuen Ästen aus schlafenden Knospen, was auch als Knospensucht bezeichnet wird. Die von dieser Knospensucht befallenen Stammpartien können mit der Zeit beulenartig anschwellen, was zur Bildung der erwähnten Maserknollen oder auch Maserkröpfe im Holz führt. Diese Erscheinung wird u.a. hauptsächlich bei den Eichen beobachtet.

Angstreisern

Die Bildung von Wasserreisern als natürlicher Mechanismus zur Vergrösserung der Krone bzw. zur Neubildung von Kronenteilen entsteht als Folge einer Störung des Gleichgewichtes zwischen dem Wurzel- und dem Blattwerk eines Baumes. Sie tritt z.B. bei Bäumen auf, deren Gesundheitszustand sich verschlechtert (v.a. bei der Tanne) oder deren Krone aus anderen Gründen ungenügend entwickelt ist. Dies ist vor allem in Beständen mit einer erhöhten Bestandesdichte der Fall. Man spricht in diesem Fall von Angstreisern, Roussel (1976).


Lichtreisern

Dasselbe Phänomen kann aber aufgrund anderer Ursachen auftreten. Das Sonnenlicht führt zum Abbau der Indolacetylsäure. Durch die Reduktion der Hormonkonzentration kommt es zur Aufhebung der Dormanz der schlafenden Knospen. Deshalb kann man die Bildung von Wasserreisern häufig bzw. entlang der Stammachse von älteren Bäumen beobachten, welche plötzlich freigestellt wurden. Dabei treten die Wasserreiser vor allem auf jenen Bereichen der Stammoberfläche auf, wo die direkte Sonnenbestrahlung am stärksten ist. Dies ist besonders auf der SSO - exponierten Stammseite der Fall. Man spricht in diesem Fall von Lichtreisern.