7.4.4 Nachweis der Wertastung

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Durch die künstliche Astung werden die Voraussetzungen für eine beträchtliche Aufwertung des später geernteten Holzes geschaffen. Der Verbraucher eines Stammstückes bzw. Holzsortimentes ist stets bestrebt, die bestmögliche, d.h. idealste Verwendung des Holzes zu ermöglichen, um dadurch auch den grösstmöglichen Nutzen erzielen zu können. Wenn der Verbraucher weiss, dass die Qualität des Holzes stimmt, so ist er auch bereit, den entsprechenden guten Preis dafür zu bezahlen. Der Käufer von angeblich geastetem Holz muss dafür aber die Gewissheit haben, dass das Holzlos, welches er erwirbt, einst auch wirklich nach allen Regeln der Kunst, d.h. bei den richtigen Dimensionen, auf die richtige Höhe und mit der dazu notwendigen Sorgfalt geastet wurde. Wie Schulz (1961) hervorhebt, ist es schwierig, eine früher eventuell einmal erfolgte Wertastung allein anhand des äusseren Eindruckes des Rindenbildes (z.B. anhand der Narben von ehemaligen Ästen) zu beurteilen. Dieser äussere Eindruck kann nämlich täuschen. So weisen, namentlich bei der Föhre und der Fichte, einst korrekt geastete Bäume noch viele Jahre später Astnarben auf, welche oftmals viel deutlicher sind, als die Astnarben welche ihre Äste viel später im Zuge der natürlichen Astreinigung verloren haben. Es ist nämlich so, dass bei der Abtrennung der Äste relativ grosse Wunden entstehen, welche beinahe deutliche Spuren im Rindenbild hinterlassen.

Die Durchführung einer Wertastung verliert einen grossen Teil ihres Sinnes bzw. ihrer wertsteigernden Wirkung, wenn sie nicht gut dokumentiert wird. So soll es insbesondere bei der Ernte des geasteten Holzes, d.h. 60 bis 80 Jahre später, noch möglich sein, die Richtigkeit und die sachgemäss richtige und gute Ausführung der einstigen Wertastung bescheinigen zu können. Um dies zu ermöglichen sind bereits verschiedene Methoden vorgeschlagen worden. Diese reichen von einer Markierung der geasteten Bäume mit Farbe über die Erstellung einer schriftlichen Astungs-Ausweis (Hubert und Courraud, 1987) bis hin zur Erstellung von eigentlichen Astungs-Karten, nach dem Muster der Bestandeskarten (Beda, 1987).

Im wesentlichen geht es darum, eine Art der Arbeitsdokumentation zu finden, welche eine langfristige Aufbewahrung der Dokumente und damit eine langfristige Zugänglichkeit und Wieder-Abrufbarkeit der Daten garantiert. Was den Inhalt der Astungsdokumentation betrifft, sollen sowohl die Art und Weise des Eingriffes wie auch die genaue Lage der Bestockungen, bis hin zur genauen Position der geasteten Bäume sicher und unmissverständlich festgehalten werden. Der Astungsnachweis soll also genügend genaue Angaben über die Anzahl der geasteten Bäume, deren genaue Lage und deren Dimensionen (Durchmesser und Astungshöhe) zum Zeitpunkt des Eingriffes beinhalten. Ferner soll er genaue Auskunft über die angewandten Astungstechniken geben und auch allfällige weitere Besonderheiten mitberücksichtigen.