7.4.3 Die Abtrennung der Äste

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Wie Nägeli (1952) gezeigt hat, entstammen die Holzfasern des Astes im wesentlichen derjenigen Region des Holzkörpers, welche sich unterhalb des Astansatzes befindet. Dies ist mit ein Grund, warum man die Äste von oben nach unten abtrennen soll. Um eine möglichst rasche Überwachsung der Abschnittsstellen zu gewährleisten, sollen die Äste so nah wie möglich am Stamm abgeschnitten werden (siehe Abb. 7.11). Wie Nägeli (1952) gezeigt hat, werden durch einen solchen stammnahen Schnitt die leitenden Gewebe des Holzes und der Rinde zunehmend auch in ihrer Längsrichtung angeschnitten. Da die Teilungsfähigkeit der Zellen in dieser Richtung grösser ist, beschleunigt diese Art der Gewebeverletzung den Verheilungs- und Überwallungsprozess. Um bei der Astung von Ästen ein Aufreissen der unterhalb des Astansatzes liegenden Rinde zu verhindern, sollen solche Äste zuerst grob, d.h. in einem Abstand von etwa 30 cm zum Stamm, abgeschnitten werden. Der noch verbleibende Aststummel wird direkt anschliessend durch einen sauberen Trennschnitt entfernt.

Abb7.11.PNG

Abb. 7.11: Verlauf der Holzfasern am Astansatz und optimale Ansatzstelle des Astungstrennschnittes. (nach Nägeli, 1952)