6.3.2 Ziel der Dickungspflege

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Beim Ziel der Dickungspflege geht es darum, ein Stangenholz zu erhalten, welches eine genügend hohe Anzahl an Bäumen (die sog. Kandidaten nach Schädelin) erhält, welche die für die Auslese gewünschten Eigenschaften aufweisen und in einer günstigen Verteilung stehen. Sie bilden die Auslesebasis der später zu erfolgende Auslese. Als allgemeine Eigenschaften der Kandidaten gelten:

  • eigene genügende Wuchskraft (soziale Stellung herrschend, allenfalls einige mitherrschend)
  • unverzwieselter Schaft
  • lotrechter Stand und gerader Schaft
  • einigermassen ausgewogene Krone
  • frei von ansteckenden Krankheiten.

Je nach Baumartengruppen fallen die Schwerpunkte etwas anders, nämlich:

a) und totasterhaltend (Koniferen und Kirschbaum): Gestaltung einer bezüglich Entwicklung eines nicht zu groben Astwerkes wirkenden Umgebung steht im Vordergrund. Eine genügende Bestockungsdichte ist grundsätzlich anzustreben. Dies hängt aber von der Entscheidung ab, ob eine Wertastung angestrebt wird oder nicht.
b) mit Hang zur Bildung von traumatischen Zwieseln (Esche) : Genügende unverzwieselte (gut wachsende Heister). In der Regel genügt eine Selbstdifferenzierung.
c) sympodisch neigende (Linde, Buche, Eiche): genügende Heister mit durchgehender Schaftachse. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der positiven Förderung nach dem Charakter der Wipfelschäftigkeit

Das Kollektiv, das aus der Dickungspflege resultiert, muss eine genügende Stabilität aufweisen. Diese ist in der Regel gegeben, weil die Dickung dicht bestockt ist, d.h. es besteht eine genügende Kollektivstabilität gegenüber Schnee, bzw. die grösste Schneedruckgefahr setzt eher später ein. Ausnahmen machen allenfalls die sehr lichtbedürftigen Baumarten (z.B. Lärche), die früh einer Kronenfreistellung bedürfen.

Beiläufig und für Baumarten, die es benötigen (Eiche) soll die Dichte so beschaffen sein, dass die Einstellung oder Aufrechterhaltung eines Nebenbestandes möglich ist.