5.2.3 Wirkung auf Bestandeszuwachs

Aus Wiki Waldmanagement
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Zum Inhaltsverzeichnis

Die Durchforstung ist nicht Selbstzweck, sondern strebt die Steuerung der Volumen- und Wertproduktion an. Die Volumenproduktion hängt schlussendlich vom Stück-Volumen- Verhältnis ab oder wie Utschig (2000) sehr treffend nennt der Mengeneffekt. Das Suchen optimaler Leistungen ist eine Gratwanderung zwischen Erhaltung dichter Bestockungen und Baumreduktion zur Konzentration des Wachstums auf weniger mit besserem Durchmesserzuwachs, ohne dabei Produktionsverluste zu verursachen. Die Frage der Kompensation der Wuchskräfte steht im Zentrum der Überlegungen. Entscheidend dabei ist also die Frage der Standraumausnützung. Auch wenn heute die Wertschöpfung sich auf nur einen Teil des Baumkollektives (die Wertträger), und sogar Stücke davon (den unteren Stammteil) konzentriert, ist es wichtig, die Gesetzmässigkeit der Bestandesproduktion zu kennen.

Massen- oder Volumenzuwachs

Zahlreiche Ergebnisse der ertragskundlichen Forschung belegen die Fragen des Einflusses von unterschiedlichen Durchforstungsprogrammen auf die Produktivität in Volumen (periodisch bezogene Volumenleistung) oder gar die Produktion (auf dem ganzen Produktionszeitraum bezogene Volumenleistung oder Gesamtwuchsleistung) eingehend, zumindest für gleichartige und gleichaltrige Bestockungen.

Die von Assmann (1955) <ref>Assmann, E., 1955: Bedeutung des "erweiterten EICHHORNschen Gesetzes" für die Konstruktion von Fichten-Ertragstafeln. Forstw. Cbl. 74: 321-330.</ref> gezeigten Zusammenhänge zwischen Durchforstungsregime (Durchforstungsprogramm) und Zuwachsleistung, wie in Abb.5.8 dargestellt, gelten für die Volumenproduktivität von Beständen während unterschiedlichen langandauernden Betrachtungsperioden. Sie sind auf den ganzen Produktionszeitraums zu integrieren, um die endgültige Wirkung von Pflegemassnahmen zu beurteilen. Da die Reaktionsfähigkeit je nach dem Zeitpunkt des Beginns der Durchforstungen sowie je nach Durchforstungsart und Stärke unterschiedlich ausfallen, kann man auch davon ausgehen, dass die kompensatorischen Effekte je nach Faktorenkonstellation zu anderen Ergebnissen führen.

Die Ergebnisse vieler, langfristig angelegter Durchforstungsversuche seit Ende des 19ten Jahrhunderts in ganz Zentraleuropa erlauben folgende Gesetzmässigkeiten zu erkennen. Bei der Interpretation der Ergebnisse von zahlreichen Durchforstungsversuchen in norddeutschen Fichtenbeständen, zieht Schober (1980) <ref>Schober, R., 1980: Massen-, Sorten- und Wertertrag der Fichte bei verschiedener Durchforstung. Teil II. Allg. Forst- u. J.-Ztg. 151, 1: 1-21.</ref> folgende Schlussfolgerungen:

  • die durchforsteten Bestände leisten mehr (in Volumen) als die nicht durchforsteten Kontrollflächen
  • sehr stark durchforstete Flächen sowie Schnellwuchsbetrieb leisten weniger
  • der Zeitpunkt des Beginns der Durchforstungen ist wichtig. Der beobachtete Anstieg der Produktivität hätte zweifellos höher sein können, wenn die Eingriffe früher, d.h. ab Beginn der Stangenholzstufe, begonnen hätten. Zwei Resultate mit dem bemerkenswertesten Produktivitätsanstieg in der Grössenordnung von + 33 % und + 48 % bei den sehr starken Durchforstungen des Schnellwuchsbetriebes gelten gerade für diejenigen

Versuche, in denen die ersten Eingriffe zu Beginn des Stangenholzes, bei einem Alter von etwa 25 Jahren stattgefunden hatten.


Wirkung auf Wertzuwachs

Weil die Durchforstung eindeutig zur Förderung des Durchmesserwachstums führt, ergeben sich dadurch bezüglich Wertschöpfung zwei bemerkenswerte Konsequenzen:

  • die Erreichung stärkerer Dimensionen beeinflusst die Wertleistung günstig. Es ist also zu erwarten, dass Durchforstungsprogramme die Wertleistung wesentlich stärker beeinflussen als die Volumenleistung.
  • Weil die Bäume bei Erreichung bestimmter Enddurchmesser optimale Preise erlösen, werden durchforstete Bäume frühzeitiger hiebsreif als nichtdurchforstete. Dies führt zur Verkürzung der Produktionszeit und somit zu zeitbezogenen Gewinnen.


Erfassung der Wertproduktion

Die Wertleistung wird in der Regel kalkulatorisch mit dem erntekostenfreien Erlös zu einem bestimmten Zeitpunkt gerechnet, zu dem dann geltendem Preis und Kostenniveau. Die Fixkosten werden einfachheitshalber nicht in die Kalkulation einbezogen. Weil die Waldproduktion im Vergleich zu normalen anderen Produktionsbetrieben äusserst lang dauert, stellt sich die Frage der Indexation vorzeitiger Nutzungen bzw. Produktionsinvestitionen (z.B. Pflegearbeiten) mit einem entsprechend sinnvollen Zinsfuss. Die Meinungen, ob überhaupt und wenn schon, mit welchem Zinsfuss zu arbeiten ist, gehen auseinander. Das Problem ist grundsätzlich, dass die Holzpreise sich natürlich indexieren. Es ist also nicht mit nominellen Zinsen zu kalkulieren, sondern mit realen d.h. von der Inflation befreiten. Wie dem schlussendlich auch ist, arbeitet man für solche langfristige Entwicklungsprognosen mit tiefen Zinsen im Bereich von 0 bis 1 %. Dieser niedrige Zinssatz wird durch die Feststellung gerechtfertigt, dass, über eine langfristige Zeitdauer hinweg, der Zinssatz von langfristigen Geldanlagen und die Höhe der Geldentwertung (Inflationsrate) praktisch gleich hoch sind (Abegg, 1978) <ref>Abegg, B., 1978: Schätzung der optimalen Dichte von Waldstrassen in traktorbefahrbarem Gelände. Mitt. Eidg. Anst. forstl. VersWes. 54, 2: 99-213.</ref>.


Wertproduktion in Abhängigkeit der Durchforstungstätigkeit

Abbildung 5.20 zeigt die Resultate der wichtigsten bekannten langfristigen Versuchsreihen für die Baumart Fichte bzw. Buche. Die beiden dargestellten Variablen sind relativ gegenüber den Ergebnissen der Nullvariante (d.h. nicht durchforstete Bestockungen). Als Variable der Bestockungsdichte (oder Durchforstungsstärke) gilt die relative mittlere Grundflächenhaltung. Es ist eindrücklich festzustellen, dass die Wertproduktion sehr deutlich mit zunehmender Durchforstungsstärke bis zu einem Optimum steigt, um dann abzunehmen. Das Optimum liegt bei sehr kräftigen Durchforstungstärken; Durchforstungsintensitäten, die zweifellos stärker sind als jene, die in Wirklichkeit je vorkommen. Es liegt bei dementsprechend niedrigen relativen Bestandesdichten, in der Grössenordnung von 50 % der jeweiligen maximalen Bestockungsdichte.

Abb5.20.png

Abb. 5.22: Wertleistung bei den bekanntesten langfristigen Durchforstungsversuchen mit den Baumarten Fichte und Buche. <ref>Assmann, E., Franz F., 1963: Vorläufige Fichten-Ertragstafel für Bayern. Inst. f. Ertragskunde. forstl. ForschAnst. München, München, 112 S.</ref> <ref name="Schütz">Schütz, J.-Ph., 1987: Zur Auswahl der Auslesebäume in der schweizerischen Auslesedurchforstung. Schweiz. Z. Forstwes. 138, 12: 1037-1053.</ref> <ref name="Hamilton">Hamilton, G.J., 1976: The Bowmont Norway spruce thinning-experiment 1930-74. Forestry 49: 109.</ref> <ref>Kramer, H., 1978: Der Bowmont-Durchforstungsversuch. Forstw. Cbl. 97: 131-141.</ref> <ref name="Bryndum">Bryndum, H., 1987: Buchendurchforstungsversuche in Dänemark. Allg. Forst u. J.-Ztg. 158, 7/8: 115-121.</ref> <ref name="Leibundgut">Leibundgut, H., Auer, C., Wieland, C., 1971: Ergebnisse von Durchforstungsversuchen 1930-1965 im Sihlwald. Mitt. Schweiz. Anst. forstl. VersWes. 47, 4: 259-389.</ref>


Bei Fichte: mehrere norddeutsche Durchforstungsversuche nach Schober (1980) <ref name="Schober">Schober, R., 1980: Massen-, Sorten- und Wertertrag der Fichte bei verschiedener Durchforstung. Teil II. Allg. Forst- u. J.-Ztg. 151, 1: 1-21.</ref>; Durchforstungsversuch Gludsted in Dänemark (Bryndum, 1969) <ref name="Bryndum2">Bryndum, H., 1969: A thinning experiment in Norway spruce in Gludsted plantations (Dän.). Det forstl. Forsögsvaesen i Danmark 32, 1: 5-155.</ref>.; Durchforstungsversuch Bowmont (Hamilton, 1976; Kramer 1978) <ref name="Hamilton">Hamilton, G.J., 1976: The Bowmont Norway spruce thinning-experiment 1930-74. Forestry 49: 109.</ref> <ref name="Kramer">Kramer, H., 1978: Der Bowmont-Durchforstungsversuch. Forstw. Cbl. 97: 131-141.</ref> Bei [[hatBaumart::Buche]: Durchforstungsversuch im SihDurchforstungsversuch lwald (Leibundgut, 1971) Durchforstungsversuch Totterup, Dänemark (Bryndum, 1980, 1987) <ref>Bryndum, H., 1980: Der Buchen-Durchforstungsversuch im Waldort Totterup (Dän.). Det forstl. Forsögsvaesen i Danmark 38, 1: 1-76.</ref> <ref name="Bryndum">Bryndum, H., 1987: Buchendurchforstungsversuche in Dänemark. Allg. Forst u. J.-Ztg. 158, 7/8: 115-121.</ref>

In den norddeutschen Fichten-Durchforstungsversuchen von Schwappach und Wiedemann erhöht die Durchforstung den Wertertrag in der Grössenordnung von mindestens 20 % (Schober, 1980) <ref name="Schober">Schober, R., 1980: Massen-, Sorten- und Wertertrag der Fichte bei verschiedener Durchforstung. Teil II. Allg. Forst- u. J.-Ztg. 151, 1: 1-21.</ref>; mit Extremergebnissen von 33 und 48 % in den früh eingeleiteten starken Durchforstungen. Im Fichten-Durchforstungsversuch von Gludsted in Dänemark liegt die Erhöhung der Wertproduktivität sogar um die 40 % (Bryndum, 1969) <ref name="Bryndum2">Bryndum, H., 1969: A thinning experiment in Norway spruce in Gludsted plantations (Dän.). Det forstl. Forsögsvaesen i Danmark 32, 1: 5-155.</ref>. Im berühmten englischen Durchforstungsversuch von Bowmont konnte eine Erhöhung der Wertproduktivität von 80 % nachgewiesen werden (Hamilton, 1976; Kramer, 1978). <ref name="Hamilton">Hamilton, G.J., 1976: The Bowmont Norway spruce thinning-experiment 1930-74. Forestry 49: 109.</ref> <ref name="Kramer">Kramer, H., 1978: Der Bowmont-Durchforstungsversuch. Forstw. Cbl. 97: 131-141.</ref> Bei der Buche liefert Bryndum (1987) <ref name="Bryndum">Bryndum, H., 1987: Buchendurchforstungsversuche in Dänemark. Allg. Forst u. J.-Ztg. 158, 7/8: 115-121.</ref> am Beispiel des Versuches von Totterup in Dänemark Ergebnisse, die in derselben Grössenordnung liegen wie bei der Fichte in Norddeutschland. In den Auslesedurchforstungsversuchen, welche 1930 von Schädelin im Sihlwald angelegt wurden, ist die Mehrwertleistung gar 85 % (Leibundgut et al., 1971) <ref name="Leibundgut">Leibundgut, H., Auer, C., Wieland, C., 1971: Ergebnisse von Durchforstungsversuchen 1930-1965 im Sihlwald. Mitt. Schweiz. Anst. forstl. VersWes. 47, 4: 259-389.</ref>. Ehrlichkeitshalber muss gesagt werden, dass die hohen positiven Auswirkungen der kräftigen Durchforstungen zum Teil auf eine günstigere Baumartenzusammensetzung zurückzuführen sind. Im Falle der sehr starken Durchforstungen konnten wertvollere Holzarten wie etwa die Esche sich in die Oberschicht einwachsen und so die Wertproduktion positiv beeinflussen. Immerhin darf dieser Effekt, der Beimischung von Wertholzarten für kräftige Auslesedurchforstung als nicht untypisch betrachtet werden.

Das Ergebnis solcher breit angelegten Durchforstungsversuche scheint eindeutig. Sehr kräftige Durchforstungen führen zu einer erheblichen Erhöhung der Wertproduktivität. Das Optimum liegt offensichtlich bei Bestandesdichten im Bereich von 50 % der maximalen Bestockungsdichte. Dies entspricht einer stärkeren Eingriffspraxis als jener, die unseren Ertragstafeln zugrunde liegt (Schütz, 1987) <ref name="Schütz">Schütz, J.-Ph., 1987: Zur Auswahl der Auslesebäume in der schweizerischen Auslesedurchforstung. Schweiz. Z. Forstwes. 138, 12: 1037-1053.</ref>.

Allerdings muss man einwenden, dass diese Ergebnisse aufgrund von Preis/Kosten vor einigen Jahrzehnten gerechnet wurden. Mittlerweile hat sich die Kostenschere ungünstig entwickelt. Eingriffe in Stangenhölzer und teilweise schwache Baumhölzer sind unter Umständen (bei motormanueller Nutzung) defizitär. Neuere Kalkulationen von Knoke (1998) <ref>Knoke, T., 1998: Die Stabilisierung junger Fichtenbestände durch starke Durchforstungseingriffe: Versuch einer ökonomischen Bewertung. Forstarchiv 69: 219-226.</ref> an Datenmaterial von Durchforstungsversuchen bei der Fichte in Bayern und Simulation ihrer Weiterentwicklung bis zur Hiebsreife zeigen günstigere Wertleistungen für mässig bis schwache Durchforstungspraxis gegenüber früher, bzw. gegenüber starker Durchforstung mit anschliessender Zielstärkennutzung oder Hiebsruhe.

Darüber hinaus ist zu bedenken, dass der grosse Vorsprungeffekt der starken Eingriffe auf der bisher geltenden Holzpreisabstufung fundiert, welche sehr zugunsten der Starkholzes ausfällt. Es ist nicht sicher, dass dies zukünftig so bleibt. Die Gratwanderung zwischen mehr Bäumen oder mehr Zuwachskonzentration ist nach wie vor noch offen. Ist der Preisvorteil von starken Sortimenten nicht mehr so ausgeprägt, spielt für gute Wertleistungen die hohe Bestockungsdichte wieder die ausschlaggebende Rolle. Daraus ist vielleicht der Schluss zu ziehen, dass extreme Durchforstungsprogramme nicht primär anzustreben sind.

Diese Betrachtungen über optimale Bestockungsdichte sind insofern von Bedeutung, als es bei den Ersteingriffen schon notwendig ist zu wissen, zu welcher Endbestockung die Behandlung führen soll. Will man den zur Verfügung stehenden Standraum optimal ausnützen, sollen bei der Auswahl der Auslesebäume die Wertträger in bestimmter räumlicher Verteilung sein.

Tabelle 5.21 gibt die aufgrund aktueller Kenntnisse der Wertleistung anzustrebenden Endstammzahlen für die Hauptbaumarten an. Aufgrund des oben Gesagten leuchtet es ein, dass es sich hierbei nicht um absolut verbindliche Zahlen, sondern eher um Grössenordnungen handelt. Sie gelten für Standorte mittlerer bis guter Bonität. Diese Werte müssen deshalb jeweils für abweichende standörtliche Bedingungen entsprechend angepasst werden. Ebenfalls muss man betonen, dass optimale Abstände nur die Optimierung der Standraumausnützung bezwecken. Ihr Stellenwert ist entsprechend nicht so hoch wie die Qualitätskriterien der Auslesebäume. Bei der Auswahl der Wertträger stehen ihre Qualitätseigenschaften eindeutig vor der Einhaltung der optimalen Distanzen.

Tabelle5.21.png

Tabelle 5.21: Im Zuge der Durchforstungen anzustrebende Stammzahl des Endbestandes

(Angaben gemäss: 1: Schütz (1987), 2: provisorische Werte, 3: Pardé (1978), 4: Kenk (1981) N.B.: idealer Endabstand: Wurzel aus (10000 * 1,15 / N) <ref name="Schütz">Schütz, J.-Ph., 1987: Zur Auswahl der Auslesebäume in der schweizerischen Auslesedurchforstung. Schweiz. Z. Forstwes. 138, 12: 1037-1053.</ref>. <ref>Pardé, J., 1978: Normes de sylviculture pour les forêts de chêne rouvre. Rev. forest. Fr. 30, 1: 11-17.</ref>. <ref>Kenk, G., 1981: Jungbestandspflege in den wichtigsten Betriebezieltypen. Allg. ForstZ. 36, 30: 753-754.</ref>.

Wirkung auf die Produktionszeit

Die Verbesserung der Wertproduktivität trifft umso mehr zu, als die in Abb. 5.20 dargestellten Ergebnisse den Effekt der Verkürzung der Produktionsdauer, der auf das schnellere Dickenwachstum der Bäume zurückzuführen ist, noch nicht berücksichtigt haben. Abb 5.22 erlaubt diese Problematik aufgrund der Ergebnisse des dänischen Durchforstungsversuchs in Totterup zu beleuchten.

Abb5.22.png

Abb. 5.22: Entwicklung des Oberdurchmessers im Buchendurchforstungsversuch Totterup, Dänemark. <ref>Bryndum, H., 1980: Der Buchen-Durchforstungsversuch im Waldort Totterup (Dän.). Det forstl. Forsögsvaesen i Danmark 38, 1: 1-76.</ref> <ref>Bryndum, H., 1987: Buchendurchforstungsversuche in Dänemark. Allg. Forst u. J.-Ztg. 158, 7/8: 115-121.</ref>

Sie zeigt die Entwicklung des Oberdurchmessers (der 100 stärkste Bäume/ha) in einem grossen Spektrum von Durchforstungsstärken bei der Buche. Nimmt man die Erreichung eines Durchmessers von 60 cm als Zielstärke an, erlauben starke Durchforstungen (mittlere gestrichelte Linie) das Ziel 25 Jahre vor schwach oder gar nicht Behandelten zu erreichen. Das entspricht einem zusätzlichen Produktionsgewinn im Bereich von 30 %. Der Unterschied zwischen einer schwachen Durchforstung (Typ B) und starker (Typ C) macht immerhin etwa 15 Jahre aus. Zwischen Extremen (also Nullvariante und Lichtung) beträgt der Unterschied etwa 40 Jahre (entspricht 50 % vom Mittelwert).


Ertragsniveau

Schober (1987) <ref>Schober, R., 1987: Durchforstung nach Zahlen? Allg. Forst- u. J.- Ztg. 159, 10: 174-183.</ref> hat aber auf die Tatsache aufmerksam gemacht, dass die grossen Unterschiede des Ertragsniveaus einen Einfluss auf die Produktionsoptimierung ausüben könnten. Unter Ertragsniveau versteht man die bonitätsunabhängige Variation der Zuwachsleistungen. Ertragsniveauunterschiede zeichnen sich durch unterschiedliche Grundflächenhaltungen und bessere Wuchsleistungen (Schütz, 1992) <ref name="Schütz">Schütz, J.-Ph., 1992 : Überlegungen zum Problems des Ertragsniveaus, seine Bedeutung und praktische Erfassung. Jahrestag. Deutsch. Verb. Forstl. ForschungsAnst., Sek. Ertragsk., 1.-3. Juni 1992 in Grillenburg, Sachsen : 1-14.</ref> aus. Sie lassen sich durch den Quotient Grundflächenzuwachs (oder Volumenzuwachs) zu Höhenzuwachs ausweisen (Bégin und Schütz, 1994) <ref>Bégin, J., Schütz, J.-Ph., 1994: Estimation of total yield of Douglas fir by means of incomplete growth series. Ann. Sci. For. 51, 4: 345-355.</ref>. Hohes Ertragsniveau bedeutet, dass die Wettbewerbssituation anders ist bei sonst gleichem Entwicklungszustand und Bonitäten. Dies soll Auswirkung auf sowohl Leistungen wie Stabilität haben. Weil hohes Ertragsniveau insbesonders in Bergwäldern, namentlich in den Voralpen, zu finden sind (Schütz, 1992) <ref name="Schütz">Schütz, J.-Ph., 1992 : Überlegungen zum Problems des Ertragsniveaus, seine Bedeutung und praktische Erfassung. Jahrestag. Deutsch. Verb. Forstl. ForschungsAnst., Sek. Ertragsk., 1.-3. Juni 1992 in Grillenburg, Sachsen : 1-14.</ref>, soll das Problem für unser Land relevant sein.

Referenzen

<references/>