3.3.1 Ziele und Kombinationsformen

Aus Wiki Waldmanagement
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Zum Inhaltsverzeichnis

Die verschiedenen waldbaulichen Ziele:

Je nach räumlicher und zeitlicher Bezugsebene erweist sich als notwendig, die verschiedenen waldbaulichen Ziele voneinander zu unterscheiden und in eine „Zielhierarchie“ einzustufen, wie sie in Abb. 3.21 schematisch dargestellt ist.

Abb 3.21.png

Abb. 3.21: Die verschiedenen Ziele im Waldbau und ihr räumlicher und zeitlicher Bezug.

Das Waldbauziel legt auf der Stufe der Region oder des Forstbetriebes die groben Züge und die Intensität der Bewirtschaftung fest. Daraus wird auch die Bedeutung der verschiedenen Waldfunktionen präzisiert. Das Produktionsziel bezieht sich auf dieselben Bezugsebenen. Es betrifft aber allein die Produktionsfunktion und definiert dabei deren Ziele wie z.B. die Arten und Anteile der angestrebten Sortimente (z.B. Qualitätsholz, Massensortimente oder Biomassenproduktion).

Auf den Ebenen der einzelnen operationellen Einheiten (Bestände, Abteilungen) werden die spezifischen Pflegeziele formuliert. Sie gliedern sich zweckmässigerweise in Etappenzielen (Teilzielen) und Endziel. Dies ist begründet, weil die waldbauliche Behandlung stufenweise zu demselben Endbestand führen kann (siehe dazu Abb. 3.22.) So kann man z.B. aus einer ursprünglich buchendominierten Jungbestockung auf dem Weg der Mischungsregulierung durch mehrere sukzessive Eingriffe einen von Nadelhölzern dominierten erwachsenen Bestand erhalten oder umgekehrt.

Dazu wird ein Bestockungsziel (Endziel) formuliert. Es beschreibt, wie ein Bestand aussieht zum Zeitpunkt der Entwicklungsstufe des mittleren Baumholzes. Formell gesehen beschreibt dieses Ziel die Art, den Grad und die Form der angestrebten Mischung mit allfällig zusätzlichen Angaben, so wie z.B. die Unterordnung der Mischungen, die erwünschte Bestandesstruktur oder die Bestockungsdichte, falls notwendig.

Abb 3.22.png

Abb. 3.22: Schematische Darstellung der verschiedenen Möglichkeiten zur Steuerung der Bestandesentwicklung sowie der Notwendigkeit zur Festlegung von Etappenzielen.

nach Leibundgut (1966)<ref>Leibundgut, H., 1966: Die Waldpflege. Haupt, Bern & Stuttgart, 192 S.</ref>

Die Teilziele beschreiben die angestrebte Baumartenzusammensetzung (Textur) und Struktur des Bestandes für die nächste Entwicklungsstufe. Es gibt zwei Arten von Teilzielen: Während der Verjüngungsphase spricht man das Verjüngungsziel an, welches den erwünschten Jungwuchs (insbesondere dessen Artenzusammensetzung) beschreibt. Während der Phase der Pflegeeingriffe formuliert man Pflegeziele, welche jeweils den Zustand des Bestandes bei Erreichen der nächsthöheren Entwicklungsstufe beschreiben.

Referenzen

<references/>