3.1.4 Strukturkriterien
Unter dem Begriff Struktur versteht man die Art und Weise, wie die Bäume im vertikalen Raum verteilt sind; während man unter Bestandesschluss die räumliche Anordnung der Baumkronen im speziellen versteht. Man unterscheidet folgende zwei Schlussarten (siehe Abb. 3.7):
Abb. 3.7 : Die zwei Formen des Bestandesschlusses.
- Der horizontale Schluss charakterisiert den gleichförmigen Bestand. Die Kronen der Bäume füllen mehr oder weniger den gleichen Teil des Raumes aus. Dabei bilden sie eine oder auch mehrere Schichten, welche sich aber deutlich voneinander unterscheiden lassen.
- Der stufige Schluss charakterisiert ungleichförmige Bestände, bei welchen sich die Kronen mehr oder weniger im ganzen vertikalen Raum verteilen und keine Schichtung erkennen lassen. Der stufige Schluss ist charakteristisch für den Plenterwald oder allenfalls den Mittelwald in der Überführungsphase.
Die zwei Formen des Bestandesschlusses entsprechen den zwei Formen von Sylvigenese nämlich die flächenweisen verjüngten Bestände einerseits und die Bestände mit kontinuierlicher Erneuerung wie beim Plenterwald.
Die gleichförmigen Bestände mit horizontalem Schluss bilden Schichten, innerhalb derjenigen der Wettbewerb zwischen den einzelnen Individuen des Kollektivs extrem gross ist. Zumindest innerhalb von natürlich entstandenen Bestockungen gibt es eine deutliche soziale Ausdifferenzierung bzw. Hierarchisierung.
Bei der Beschreibung der stufigen Bestände werden drei gleich hohe Höhenklassen (obere, untere, mittlere) gebildet. Sie grenzen sich entsprechend je zu einem Drittel der Oberhöhe ab. Diese drei Höhenklassen repräsentieren die Lichtverhältnisse und somit auch die sich daraus ergebenden Wachstumsverhältnisse im Bestand.