1.3 Ressourcen

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Die heute als Ressourcen bezeichneten nutzbaren Produkte und Leistungen aus dem Walde sind nicht nur Naturalien (Holz), sondern immer mehr schwierig quantifizierbare Leistungen (nicht vermarktbare Produkte oder Imponderabilien). Weil der Wald zugleich Produktionsstätte und Lebensraum ist, werden die Probleme der Nutzung all der aus dieser Interessenvernetzung entstehenden Leistungen immer grösser. Es gilt also, verschiedene sogenannte Ressourcen sinnvoll nutzbar zu machen in Rücksicht auf unterschiedliche Interessen. Es gilt auch, sie ökonomisch entsprechend zu veräussern. Die heute geltenden Ressourcen aus dem Walde sind die folgenden:

  • Holz als Roh- Werk- und (wieder an Bedeutung zunehmendem) Brennstoff
  • Wasser
  • Luft
  • Schutz
  • Erholung
  • Naturwerte
  • Lebensgrundlage (CO2 Klima)

Ziel des Waldbaus ist es, eine gerechte und optimale Bewirtschaftung aller Ressourcen zu erreichen.

Bedeutung der Ressourcen

Es ist nicht so einfach, hier eine Rangordnung der Bedeutung der verschiedenen Ressourcen vorzunehmen. Dann stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien die Ansprüche zu bewerten sind: Nach individuellen oder kollektiven Interessen, nach ihrem sozialen oder ökonomischen Marktwert oder weiteren übergeordneten Interessen (staatliche, überstaatliche). Aus der Sicht einer ökonomischen Wertung bringt praktisch nur den Verkauf von Naturalien (im wesentlichen Holz) Erträge, welche es erlauben, die betriebliche Organisationen zu ihrer Gewinnung zu finanzieren. Lange Zeit galt das Prinzip der sog. Kielwassertheorie, nach Rupf (1960)<ref name="Rupf">Rupf, H., 1960: Wald und Mensch im Geschehen der Gegenwart. In: Jahresber. Deutsch. Forstver.: 30-45. "</ref>, wonach die Erträge aus dem Holzverkauf die Erfüllung der weiteren Funktionen (Ressourcen) automatisch abgelten. Die Vertreter der übergeordneten neuen Interessen bestreiten diese Kiehlwassertheorie, weil sie auch die Rangordnung, die Bedeutung und Hierarchie der Ressourcen z.T. sehr unterschiedlich bewerten. Die gerechte Abgeltung der noch nicht vermarktbaren Ressourcen ist aber damit noch nicht gelöst und insbesondere für die Privateigentümer nicht genügend honoriert. Das heisst, heute gelten noch (in Bezug auf die Vermarktung zumindest) die Grundsätze der Kiehlwassertheorie. Eine Lösung für die neuen Bedürfnisse auf dem Weg von Verboten (Gesetzerlasse) befriedigt nicht. Aus der Sicht des Verbrauches ist die Bewertung der Bedeutung der Ressource Holz relativ gut quantifizierbar. Unsere Wirtschaft verbraucht eine Holzmenge von ca. 6,2 Mio. m3, Rohholzäquivalente. Dies ist einer effektiven Eigengewinnung (d.h. Holz, welches auf den Holzmarkt gelangt) von ca. 4,7 Mio. m3 gegenüberzustellen. Die effektiven Nutzungen im Schweizerwald entsprechen also rund 70% des Inlandverbrauchs. Betrachtet man Importe und Exporte, beträgt der Anteil des Schweizer Holzes am gesamten Holzverbrauch lediglich 40 %. Das Produktionspotential des Schweizerwaldes wird gemäss Landesforstinventar 1993-1995 auf 8,8 m3 (9,8 mit Einwuchs) geschätzt. Die Ergebnisse des Landesforstinventars für die Periode 1986-1996 weisen Nutzungen von 7,1 m3/J. Weil davon nur 4,7 m3 auf den Markt gelangen, bleibt der Unterschied offensichtlich im Wald liegen oder wird für den Eigengebrauch genutzt. Wie dem auch sei, es wird nur 72% des Zuwachses genutzt und somit steigen die Holzvorräte an. Die andere Ressourcen sind wesentlich schwieriger zu quantifizieren, obwohl in letzter Zeit verschiedene Methoden dafür entwickelt wurden. Das BUWAL (Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft) hat aufgrund der Arbeit von Rauch-Schwegler (1994)<ref name="Rauch-Schwegler>Rauch-Schwegler, T., 1994: Wieviel ist der Schweizer Wald wert? Kapital Wald. BUWAL, Zürich, 26 S.</ref> die folgende Einstufung der Hauptleistungen berechnet:

Tabelle 1.png

Tabelle 1.1: Verkaufswert oder Ersatzwert für Waldleistungen

Referenzen

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